Würzburg, 12. Januar 2022 – SPIE, der unabhängige europäische Marktführer für multitechnische Dienstleistungen in den Bereichen Energie und Kommunikation, hat mit seinen Experten der SPIE OSMO den Tunnel sowie die vorgelagerten Anschlussstellen mit Betriebs- und Verkehrstechnik ausgestattet. Lange Zeit waren die Würzburger Stadtteile Heidingsfeld und Heuchelhof durch die viel befahrene Autobahn A3 voneinander getrennt – nun wird ein grünes Freizeitgelände die Siedlungen wieder miteinander verbinden. Möglich wird dies durch den neuen Katzenbergtunnel.
Tunnel verbindet Würzburger Stadtteile
Die Autobahn A3, einer der wichtigsten Verkehrsadern durch Süddeutschland, führt direkt durch das Stadtgebiet von Würzburg und hat vor dem Umbau die Stadtteile Heidingsfeld und Heuchelhof voneinander getrennt. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen, im Zuge der Sanierung der A3 hier ein städtebaulich modernes Konzept umzusetzen: Die Autobahn wurde auf 570 Metern in einen Tunnel – den Katzenbergtunnel – verlegt, um darüber die Stadtteile wieder zusammenwachsen zu lassen. Ist die grüne Gestaltung des Areals über dem Tunnel als Freizeitgelände abgeschlossen, soll die bisher unterbrochene landschaftliche ökologische Verbindung der Stadtteile wieder hergestellt sein. Außerdem dient der Tunnel dem Lärmschutz in Würzburg. In 2015 erfolgte der Auftrag durch die Autobahndirektion Nordbayern, deren Aufgaben heute die neu gegründete Bundesgesellschaft „Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern“ übernimmt.
Moderne Tunnelausstattung sowie Verkehrstechnik
Die Experten von SPIE OSMO, der ausführenden Einheit von SPIE Deutschland & Zentraleuropa, rüsteten den Katzenbergtunnel mit der kompletten betriebstechnischen Tunnelausstattung sowie Verkehrstechnik aus. Dazu gehörten auch die vorgelagerten Anschlussstellen – im Westen die Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld, von der aus eine ebenfalls erneuerte Talbrücke direkt in den Katzenbergtunnel führt, und im Osten die direkt am Tunnelportal liegende Raststätte Würzburg. Beide Stellen sind mit automatisierten Verkehrszeichen, Schranken und Videoüberwachung ausgestattet, so dass bei einem Zwischenfall im Tunnel der weitere Zulauf von Fahrzeugen gestoppt wird.
Autobahn A3 während der Projektphase weiter unter Verkehr
Eine besondere Herausforderung für das Projektteam von SPIE OSMO war die technische Umsetzung für eine Autobahn, auf der während der gesamten Projektphase der hochfrequente Verkehr rollen musste. Daraus resultierte auch die lange Projektzeit, die sich von 2015 bis ins Jahr 2021 erstreckte. In einem ersten Bauabschnitt entstanden durch das zuständige Bauunternehmen etwas unterhalb der bisherigen Autobahntrasse das Betriebsgebäude sowie die Tunnelröhre in Fahrtrichtung Frankfurt. Nach den notwendigen Funktionstest verlief der Verkehr in beiden Richtungen durch diese neue Röhre, so dass im zweiten Bauabschnitt die zweite Tunnelröhre auf Höhe der bisherigen Autobahn entstand. „Eine besondere Aufgabe für uns war die Zeit der zweiten Bauphase, in der wir den Verkehr in der ersten Röhre sicherstellen mussten und in der zweiten parallel gearbeitet haben“, sagt Falko Weiß, Bauleiter bei SPIE OSMO, „aber gemeinsam mit dem Auftraggeber und allen anderen Firmen haben wir es sicher geschafft.“
Der Katzenbergtunnel, der im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn A3 entstanden war, gehört zu den umfangreichsten Projekten der Tunnelexperten bei SPIE OSMO. In den beiden Röhren rollt der Verkehr auf vier Fahrspuren in Fahrtrichtung Frankfurt und auf drei Spuren in entgegengesetzter Richtung. Hier gibt es zusätzlich einen Standstreifen und in beiden Röhren je einen Notgehweg. Dadurch ergeben sich in den Röhren Breiten von rund 17 Metern (Südröhre) und 19 Metern (Nordröhre). „Allein schon durch das große Lichtraumprofil war der Katzenbergtunnel ein interessantes und anspruchsvolles Projekt“, gibt Uwe Wollenburg, Projektleiter bei SPIE OSMO, zu bedenken.
Auch bei Stromausfall betriebsbereit
Für die notwendige Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat das Team des Multitechnik-Dienstleisters in den Katzenbergtunnel 818 Tunnelleuchten, 25 Strahlventilatoren mit je 30 Kilowatt Leistung, 115 Brand- und Rauchmelder, 2400 Meter Brandmeldekabel, 1377 Not- und Hinweisleuchten und 27 Notrufstationen eingebaut. 61 Kameras erlauben der Verkehrs- und Betriebszentrale Nordbayern eine Überwachung aus der Ferne; Verhaltenshinweise sind über 54 Lautsprecher möglich.
Die nötige Energie für die Anlagen ist über zwei Mittelspannungstransformatoren mit jeweils 1000 Kilovoltampere Leistung, eine Mittelspannungsschaltanlage für 20 Kilovolt und – bei Stromausfall – eine Netzersatzanlage mit 300 Kilovoltampere Leistung gesichert. „Die Ersatzstromversorgung, durch die der Tunnel auch bei Netzausfall betriebsbereit bleibt, ist eine Besonderheit dieses Projekts“, erklärt Uwe Wollenburg. 210 Wechselverkehrszeichen und sieben Sperrschranken sind über 23 Streckenstationen angebunden. Sechs Rechnersysteme zur Tunnel- und Verkehrssteuerung verarbeiten etwa 20 000 Datenpunkte rund um den Katzenbergtunnel.
Langfristige Partnerschaft
Auch nach dem Bau des Katzenbergtunnels vertraut die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern auf SPIE als zuverlässigen Partner für den sicheren Anlagenbetrieb. Bereits seit der Freigabe für den Verkehr nach den ersten zwei Bauphasen wird der Tunnel durch die Servicetechniker von SPIE betreut. Die Instandhaltungsexperten werden den Betreiber auch in den kommenden fünf Jahren unterstützen, damit der Tunnel für die Verkehrsteilnehmer sicher bleibt. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass uns unser Kunde das Vertrauen entgegenbringt und wir langfristig mit unserer Kompetenz überzeugen konnten. Wir freuen uns sehr auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit“, so Klaus Eismann, Geschäftsführer der SPIE OSMO aus dem Geschäftsbereich Building Technology & Automation bei SPIE Deutschland & Zentraleuropa, abschließend.