Genehmigungsplanung: Klarheit rund um die Trasse
Wesentlicher Bestandteil der Energiewende sind zahlreiche Trassenmodernisierungen in ganz Deutschland. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Bestandsnetze ausfallsicherer zu machen – so auch bei der Freileitungssanierung durch die Pfalzwerke Netz AG in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Hier wird zukünftig eine Ringschaltung die Ausfallsicherheit des Netzes verbessern. Dafür wird alte Infrastruktur demontiert und durch neue, an aktuelle (Umwelt-)Vorschriften angepasste Strukturen ersetzt.
Ist eine Sanierung oder ein Neubau zur Netzverstärkung geplant, muss zunächst die Genehmigungsplanung durchgeführt werden. Mit dieser Aufgabe betraute die Pfalzwerke Netz AG die CeGIT, eine Einheit aus dem Geschäftsbereich CityNetworks & Grids von SPIE Deutschland & Zentraleuropa. Sie umfasst die Dienstbarkeitsverhandlungen mit den Grundstückseigentümern entlang der Trasse zur Eintragung der Leitungsrechte im Grundbuch. Darüber hinaus übernehmen die SPIE Expertinnen und Experten aus Hockenheim auch die Planungen von Straßen- und Gewässerkreuzungen sowie von Masten im Biotopbereich bis hin zur Zustandsbewertung der Trasse.
„Bei Projekten in dieser Größenordnung ist es essenziell, dass rund um die Trasse jeder Aspekt von Leitungsrecht bis Umweltschutz geklärt ist, bevor unsere Netzbau-Dienstleister starten. Hochwasser- und Umweltschutz sind in diesem Fall eine besondere Herausforderung. Dabei müssen wir uns hundertprozentig auf die Planungen verlassen können – dies ist mit unserem Partner SPIE seit vielen Jahren der Fall”, äußert sich Thomas Müller, zuständiger Projektleiter der Pfalzwerke Netz AG.
„Um diese bundeslandübergreifende Trassenerneuerung so effizient wie möglich durchführen zu können, unterstützt unser Team den Kunden in allen Belangen der Genehmigungsplanung. Entsprechend gilt es, alle beteiligten Stakeholder – von den beteiligten Behörden bis zu den Anliegern – frühzeitig, fachkundig und auf Augenhöhe anzusprechen und einzubinden“, erklärt Christoph Schobeß, verantwortlicher Projektmanager der CeGIT.
Berücksichtigung von wasser- und naturschutzrechtlich geschützten Flächen
Besonders anspruchsvoll ist bei diesen Projekten, dass die 20kV-Trasse durch geschützte Flächen wie das Biosphärenreservat Bliesgau und entlang fließender Gewässer wie Schwarzbach oder Blies verläuft. Entsprechend müssen bei der Standortwahl der Freileitungsmasten Gewässerkreuzungen, Hochwasserretentionsflächen sowie umfangreiche naturschutzrechtliche Belange berücksichtigt werden, um den behördlichen Vorgaben zweier Bundesländer gerecht zu werden.
„Aufgrund der Nähe zu Fließgewässern ist zudem mit an Wasser gebundenen Vogelarten zu rechnen, die gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz aber auch durch die Europäische Union geschützt sind, so dass wir auch Verordnungen auf dieser Ebene berücksichtigen müssen“, erklärt Dr. Stefanie Flethe, Diplom-Biologin bei der CeGIT, die komplexen Zusammenhänge vor Ort.
Auch für die Berechnung der Statik der 20kV-Masten-Fundamente müssen die Bodenbedingungen mit einbezogen werden, um die Sicherheit der Versorgungsleistung auch bei Hochwasser garantieren zu können.
Beteiligung verschiedener SPIE Einheiten
Durch die umfangreiche Expertise der CeGIT vor Ort, aber auch die Zusammenarbeit mit weiteren SPIE Einheiten wie dem Statik-Bereich des Geschäftsbereichs High Voltage sowie dem Ingenieurgeologie-Büro Alsfeld des Geschäftsbereichs CityNetworks & Grids, können die Projekte für die Pfalzwerke kontinuierlich vorangetrieben werden. Die Bautätigkeiten der Pfalzwerke Netz AG im ersten Projektteil wurden im November erfolgreich abgeschlossen; mit den Arbeiten am dritten Projektteil endet das Gesamtprojekt voraussichtlich im Sommer 2023.