Stuttgart-Mühlhausen,
4. November 2020 – SPIE, der unabhängige europäische Marktführer für multitechnische
Dienstleistungen in den Bereichen Energie und Kommunikation, installierte im
Auftrag des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW eine technisch hoch
ausgestattete 380-kV-Kompensationsdrosselspule samt Schaltfeld im Umspannwerk
Stuttgart-Mühlhausen. Als zentraler Baustein für die Realisierung der
Energiewende sorgt diese für Netzstabilität bei zunehmender Abschaltung
konventioneller Kraftwerke sowie bei schwankender Solar- und
Windstromeinspeisung und gewährleistet so eine zuverlässige Stromversorgung. Das
Projekt startete nach einer Ausschreibung im November 2018, im Juli dieses
Jahres wurde die neue Anlage in Betrieb genommen.
Herausfordernde Installationen im laufenden Betrieb
Die 360 Tonnen schwere Kompensationsdrosselspule
mit einer dauerhaft zulässigen
Systemspannung von 440 kV (Kilovolt) und einem Regelband von 50 bis 250 MVAr
(Mega-Volt-Ampère-reaktiv) in 33 Stufen wurde eigens für den
Übertragungsnetzbetreiber entwickelt und kommt derart technisch ausgestattet
weltweit bislang nicht vor. SPIE installierte die KPDR im laufenden Betrieb. Dadurch
war die unterbrechungsfreie Stromversorgung sichergestellt, und es kam zu
keinen Beeinträchtigungen für die Haushalte und Unternehmen, die an das
Stromnetz angeschlossen sind. „Besonders
für uns war, dass wir dieses Pilotprojekt umsetzen durften. Es war aufgrund der
Größe der Drosselspule, ihrer hohen technischen Ausstattung und der
geologischen Gegebenheiten vor Ort sehr herausfordernd. Im Ablauf ergaben sich
immer wieder neue Situationen, für die wir passende Lösungen entwickelt haben“,
sagt Christoph Bausch, Projektleiter Schaltanlagenbau im Geschäftsbereich
High Voltage von SPIE Deutschland & Zentraleuropa.
Um die neue Anlage installieren
zu können, mussten zunächst vier Meter Höhenunterschied zum bisherigen Gelände ausgeglichen
werden. Der Multitechnik-Dienstleister erweiterte das Grundstück
terrassenförmig und errichtete über die gesamte Breite der Anlage eine
Winkelstützwand mit einer Höhe von vier Metern. „In der Vorplanung zur Ausschreibung wurden diese mit nur drei Metern
Höhe angegeben. Aus statischen Gründen haben wir sie erhöht“, sagt
Christoph Bausch. „Anschließend haben wir,
in enger Abstimmung mit dem Kunden und den Lieferanten der Schalldämmhaube
sowie der KPDR, die Fundamentwanne der Drosselspule in der Größe von 13 mal 20
Metern geschaffen sowie das neue 380-kV-Schaltfeld errichtet. Wir haben zudem die
beiden bestehenden Sammelschienen um zwei Feldteilungen erweitert, um das neue
Feld an die bestehende Anlage anzubinden. Abschließend haben wir die
Drosselspule elektrisch in die Anlage eingebunden“, beschreibt Christoph
Bausch die Leistungen seines Teams.
Große Bedeutung für die Versorgungssicherheit
Die neue Kompensationsdrosselspule
wurde Mitte Juli in Betrieb genommen und ist für die Versorgungssicherheit in
der Region Stuttgart-Mühlhausen von großer Bedeutung: Mit ihrer Hilfe kann der Übertragungsnetzbetreiber
im Falle einer abnehmenden oder steigenden Einspeisung von Solar- und Windstrom
die Stabilität und Betriebssicherheit des Übertragungsnetzes sicherstellen. „Wir können mit der neuen KPDR innerhalb
kürzester Zeit auf Spannungsschwankungen reagieren – zum Beispiel eine
steigende Netzspannung bei geringer Auslastung senken, um sie in systemstabilen
Grenzen zu halten. Bei Bedarf wird die KPDR einfach stufenweise zugeschaltet“, sagt
Sebastian Schröter, verantwortlicher Projektleiter bei TransnetBW. Der
zunehmende Anteil erneuerbarer Energien und die voranschreitende Abschaltung konventioneller
Kraftwerke führe auch im 380-kV-Höchstspannungsnetz zu einem steigenden Regelungsbedarf.
Bisher wurden Drosselspulen im Netzgebiet der TransnetBW ausschließlich im
110-kV-Netz verwendet. Die neue regelbare KPDR ermögliche im Vergleich zu den
bisher eingesetzten eine deutlich präzisere Einstellung der Netzspannung.
Zuverlässige Partnerschaft
TransnetBW und SPIE verbindet eine langjährige
Geschäftsbeziehung mit einer Vielzahl an Projekten. „Auch bei diesem anspruchsvollen Projekt lief die Zusammenarbeit sehr
gut. Besonders stolz sind wir darauf, dass uns TransnetBW mit einem
Folgeprojekt beauftragt hat. So dürfen wir für unseren Kunden auch die
Installation einer identischen Kompensationsdrosselspule im Umspannwerk
Goldshöfe umsetzen. Dieses Projekt soll noch im November abgeschlossen und in
Betrieb genommen werden“, sagt Christoph Bausch.
Als produkt- und herstellerunabhängiger Dienstleister
steht SPIE für Leistungserbringung aus einer Hand und operative Exzellenz. So
hat sich der Multitechnik-Dienstleister zum verlässlichen Partner für die
Netzbetreiber zur Umsetzung der Energiewende entwickelt. Die Gestaltung einer CO2-neutralen
Zukunft ist aktuell einer der größten Marktchancen. SPIE hat eine hohe
Expertise im Energiebereich, verbessert mit seinen Lösungen die
Energieeffizienz von Gebäuden und Anlagen seit vielen Jahren nachhaltig und
ermöglicht den Zugang zu kohlenstoffarmen Energien.