Ratingen, 16.
September 2019 – SPIE Deutschland & Zentraleuropa wurde im Bereich Schaltanlagenbau nach
dem Standard Safety Culture Ladder (SCL) erfolgreich auf Stufe 3 zertifiziert. Damit
kann jetzt der gesamte Geschäftsbereich High Voltage das vom Kunden TenneT geforderte
Sicherheitszertifikat vorweisen. Das Verfahren misst und bewertet das Arbeitssicherheitsbewusstsein
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens – wobei
SCL-Audits nicht auf Dokumentenprüfungen basieren, sondern auf dem
tatsächlichen Verhalten. Ziel ist es, die Sicherheitskultur zu fördern und
damit die Anzahl gefährlicher Situationen und deren Folgen zu reduzieren.
Voraussetzung für Kunden
Den
Anstoß für die Teilnahme an dem Zertifizierungsverfahren gab mit TenneT ein langjähriger
Kunde des Geschäftsbereichs High Voltage von SPIE. Der
Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland und den Niederlanden setzt mindestens
die Stufe 3 der SCL-Zertifizierung bei allen Partnerunternehmen voraus. Ziel
ist es, eigene Unfälle und die der Partnerfirmen zu reduzieren, indem das
Bewusstsein für Arbeitssicherheit bei allen – von den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern auf der Baustelle bis hin zur Geschäftsführung – als fester
Bestandteil in der Unternehmenskultur verankert wird. Bereits 2017 hat SPIE sich
daher im Bereich Freileitungsbau auf Stufe 3 der Safety Culture Ladder zertifizieren
lassen – und war damit das erste SCL-zertifizierte deutsche Unternehmen im
Energiesektor sowie eine von vier Pilotfirmen für die Erstzertifizierung bei
TenneT. Auch weitere aktuelle und potenzielle Kunden erwägen, die SCL-Zertifizierung
für die Auftragsvergabe vorauszusetzen, um die Arbeitssicherheit im Netzbereich
zu verbessern. Insgesamt sind mittlerweile in sieben europäischen Ländern mehr
als 180 Firmen zertifiziert, in Deutschland sind es 24 mit steigender Tendenz.
Zertifizierung durch
persönliche Interviews
Für
die Zertifizierung wählt das Unternehmen die angestrebte Stufe der Safety
Culture Ladder aus – je höher die Stufe, desto umfangreicher der Audit-Prozess.
SPIE ließ sich zunächst in Stufe 3 von 5 prüfen, die offiziell bestätigt, dass
Sicherheitsregeln im Unternehmen als wichtig empfunden werden. Bei Stufe 4
werden zusätzlich sämtliche Subunternehmer dem Audit unterzogen. Stufe 5
bedeutet, dass die Auditoren prüfen, ob ein Unternehmen an der aktiven
Zusammenarbeit mit der Branche im Bereich Sicherheit arbeitet – zusätzlich zum Engagement
in Bezug auf die eigene und die Sicherheit in der Logistikkette. Diese Stufe haben
bislang zwei Unternehmen erreicht. „Wir
bei SPIE haben für uns relevante Sicherheitssysteme wie bestimmte
Sicherheitsregeln und -vorschriften im Unternehmen etabliert. Durch deren konsequente
Anwendung können wir mögliche Gefahren vermeiden“, erläutert Karsten
Zschammer, der die jährliche Überwachung des SCL-Zertifizierungsverfahrens bei
SPIE verantwortet.
Unabhängige
Auditoren, die für das vom Niederländischen Normungsinstitut geprüfte
Niederländische Zertifizierungsinstitut arbeiten, wählen mit Hilfe des
Unternehmens-Organigramms Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einstündige
Interviews aus. Mit diesem Vorgehen stellen sie sicher, dass Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aller Hierarchiestufen geprüft werden. Bei SPIE wurden Standortleiter,
Sicherheitsfachkräfte, Projektleiter und Monteure zu ihrem
Sicherheitsbewusstsein und -verhalten in deren jeweiliger Arbeitsumgebung befragt.
„Das Besondere an der SCL ist, dass die
Zertifizierung auf intensiven persönlichen Gesprächen beruht und nicht auf der
Prüfung von Dokumenten und Vorschriften“, erklärt Zschammer. „Die Zertifizierung lief reibungslos – derzeit
prüfen wir, welche Voraussetzungen für die erfolgreiche Zertifizierung in Stufe
4 erfüllt sein müssen, wenn die Auditoren zusätzlich Projekte
beziehungsweise Baustellen besuchen, um Einstellungen und Verhaltensweisen der
handelnden Personen vor Ort zu beobachten.“
Fest verankerte Sicherheitskultur
Auch
außerhalb des Zertifizierungsverfahrens ist Arbeitssicherheit für den
Multitechnik-Dienstleister ein sehr wichtiges Thema. „Wir bei SPIE möchten, dass jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin nach
Feierabend so gesund nach Hause geht, wie er oder sie gekommen ist. Deshalb
führen wir unter anderem ganzjährig Schulungen zur Sicherheit am Arbeitsplatz durch
und in jedem Projekt gibt es
Sicherheitsunterweisungen. Zudem sind alle Organisationseinheiten unseres
Unternehmens nach weltweit anerkannten Arbeitssicherheitsnormen zertifiziert“,
erklärt Andreas Pilot, Mitglied der Geschäftsleitung von SPIE Deutschland &
Zentraleuropa und Leiter des Geschäftsbereichs High Voltage. „Inhaltlich musste ich meine Kolleginnen
und Kollegen daher nicht auf die Interviews vorbereiten“, ergänzt Zschammer.