SPIE digitalisiert Fahrgaststromerfassung im Bonner ÖPNV

10. Oktober 2024 – SPIE realisiert für die Stadtwerke Bonn eine zukunftsweisende Gebäude- und Sicherheitsmanagementlösung (Physical Security Information Managementsystem, PSIM). Ziel des Projektes ist es, die Attraktivität und Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Dafür werden insgesamt zwölf unterirdische Bahnhöfe sowie 38 oberirdische Haltestellen mit mehr als 900 IP-Videoüberwachungskameras ausgestattet, die auch die Fahrgastströme erfassen und analysieren. Neue Notrufsprechstellen und -säulen sowie die Überwachung der Tunneleingänge runden das Projekt ab. Die installierte Technik bildet das Kernsystem für das Projekt „Digitalisierung des Datentransportnetzwerks und der Fahrgaststromerfassung (DigiDaFa)“. Die Arbeiten werden im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen.

Mit der zukunftsweisenden Datenauswertung nehmen die Stadtwerke Bonn eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Zentraler Baustein ist dabei die von SPIE installierte PSIM-Lösung, die die Daten von mehr als 900 IP-Videoüberwachungskameras live erfasst und mit Hilfe eines Videomanagementsystems analysiert und verarbeitet. Dies steigert zum einen die Sicherheit der Fahrgäste und ermöglicht darüber hinaus wertvolle Rückschlüsse, um beispielsweise die Fahrpläne zu optimieren oder die Bahnhöfe nutzerfreundlich zu gestalten. Mit der hohen Expertise im Gefahrenmanagement bietet SPIE einen signifikanten Mehrwert: „Zusätzlich zur bereits ausgeschriebenen Technologie haben wir die Überwachung der Tunneleingänge über unsere Laser-Scanning-Methode sowie eine effiziente Form der Kommunikation in den Aufzügen empfohlen und umgesetzt“, erklärt Joachim Hähnel, Key Account-Manager im Geschäftsbereich Information & Communication Services bei SPIE.

Deutlich mehr Sicherheit für die Fahrgäste durch automatisches Gefahrenmanagement
Die bildauswertende Software verarbeitet zukünftig die eingehenden Videosignale und selektiert automatisch anhand festgelegter Parameter Gefahrensituationen, die dann dem Team in der Leitstelle als Alarm auf den Bildschirmen angezeigt werden.  Durch eine nahezu lückenlose Videoausleuchtung der unterirdischen Bahnhöfe nach DIN EN62676-4 erhöht sich die Sicherheit der Fahrgäste in erheblichen Maße gegenüber der derzeitigen Situation. Zudem überwacht das System sensible Betriebsbereiche der Stadtwerke Bonn gesondert, um unautorisierte Zutritte sofort zu erkennen und zu melden. Im Fall einer Alarmierung leitet das Fachpersonal die notwendigen Schritte zur Entschärfung der Situation ein. Die Fahrgäste haben zudem die Möglichkeit, über eine der mehr als 100 Sprechstellen den Kontakt zur Leitstelle aufzunehmen. Vollständig automatisiert läuft die Überwachung der Tunneleingänge  ab. Per Laser-Scanning werden in den Öffnungen der Tunnel die Eingangsbereiche abgetastet. In Sekundenschnelle analysiert die Software, ob sich ein Mensch, Tier oder Gegenstand in den Gefahrenbereich bewegt. Im Ernstfall wird die Leitstelle gewarnt, die, falls notwendig, die Bahnen anhalten kann.

Umsetzung im laufenden Betrieb
Durch den modularen Aufbau des installierten Systems ist eine technische Erweiterung jederzeit möglich. Die Stadtwerke Bonn sind somit zukunftssicher aufgestellt und können flexibel auf veränderte Voraussetzungen reagieren – zum Beispiel, wenn neue Bahnlinien oder weitere Haltestellen in das Szenario integriert werden sollen. Das zehnköpfige Team, bestehend aus Mitarbeitenden von SPIE sowie Geschäftspartnern, wird jetzt die Umsetzung des Projektes im laufenden Betrieb sicherstellen. „Überall dort, wo während des normalen Betriebs die sichere Durchführung der Arbeiten nicht möglich ist, wird auf Nachtarbeit ausgewichen, wenn der Bahnbetrieb stillsteht“, sagt Projektmanager Dierk Ziebell, der die Implementierung der Systemtechnik und die Installation der neuen IP-basierten Infrastruktur organisiert. 

Die hohen Standards zur Absicherung der kritischen Infrastruktur, denen die Stadtwerke Bonn mit ihrem Fahrgastbetrieb unterliegen, werden bei der Umsetzung eingehalten. Alle Vorgaben der neuen NIS-2-Richtlinie, die im Herbst 2024 die Vorgaben an Risikomanagement und Informationssicherheit verstärken, werden bei dem Projekt berücksichtigt. Dies gilt auch für die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung.