Mit der
zukunftsweisenden Datenauswertung nehmen die Stadtwerke Bonn eine
Vorreiterrolle in Deutschland ein. Zentraler Baustein ist dabei die von SPIE
installierte PSIM-Lösung, die die Daten von mehr als 900
IP-Videoüberwachungskameras live erfasst und mit Hilfe eines
Videomanagementsystems analysiert und verarbeitet. Dies steigert zum einen die
Sicherheit der Fahrgäste und ermöglicht darüber hinaus wertvolle Rückschlüsse,
um beispielsweise die Fahrpläne zu optimieren oder die Bahnhöfe
nutzerfreundlich zu gestalten. Mit der hohen Expertise im Gefahrenmanagement
bietet SPIE einen signifikanten Mehrwert: „Zusätzlich zur bereits
ausgeschriebenen Technologie haben wir die Überwachung der Tunneleingänge über
unsere Laser-Scanning-Methode sowie eine effiziente Form der Kommunikation in
den Aufzügen empfohlen und umgesetzt“, erklärt Joachim Hähnel, Key
Account-Manager im Geschäftsbereich Information & Communication Services
bei SPIE.
Deutlich
mehr Sicherheit für die Fahrgäste durch automatisches Gefahrenmanagement
Die bildauswertende Software verarbeitet zukünftig die eingehenden Videosignale
und selektiert automatisch anhand festgelegter Parameter Gefahrensituationen,
die dann dem Team in der Leitstelle als Alarm auf den Bildschirmen angezeigt
werden. Durch eine nahezu lückenlose Videoausleuchtung der unterirdischen
Bahnhöfe nach DIN EN62676-4 erhöht sich die Sicherheit der Fahrgäste in
erheblichen Maße gegenüber der derzeitigen Situation. Zudem überwacht das
System sensible Betriebsbereiche der Stadtwerke Bonn gesondert, um
unautorisierte Zutritte sofort zu erkennen und zu melden. Im Fall einer
Alarmierung leitet das Fachpersonal die notwendigen Schritte zur Entschärfung
der Situation ein. Die Fahrgäste haben zudem die Möglichkeit, über eine der
mehr als 100 Sprechstellen den Kontakt zur Leitstelle aufzunehmen. Vollständig
automatisiert läuft die Überwachung der Tunneleingänge ab. Per
Laser-Scanning werden in den Öffnungen der Tunnel die Eingangsbereiche
abgetastet. In Sekundenschnelle analysiert die Software, ob sich ein Mensch,
Tier oder Gegenstand in den Gefahrenbereich bewegt. Im Ernstfall wird die
Leitstelle gewarnt, die, falls notwendig, die Bahnen anhalten kann.
Umsetzung
im laufenden Betrieb
Durch den modularen Aufbau des installierten Systems ist eine technische
Erweiterung jederzeit möglich. Die Stadtwerke Bonn sind somit zukunftssicher
aufgestellt und können flexibel auf veränderte Voraussetzungen reagieren – zum
Beispiel, wenn neue Bahnlinien oder weitere Haltestellen in das Szenario
integriert werden sollen. Das zehnköpfige Team, bestehend aus Mitarbeitenden
von SPIE sowie Geschäftspartnern, wird jetzt die Umsetzung des Projektes im
laufenden Betrieb sicherstellen. „Überall dort, wo während des normalen
Betriebs die sichere Durchführung der Arbeiten nicht möglich ist, wird auf
Nachtarbeit ausgewichen, wenn der Bahnbetrieb stillsteht“, sagt Projektmanager
Dierk Ziebell, der die Implementierung der Systemtechnik und die Installation
der neuen IP-basierten Infrastruktur organisiert.
Die hohen Standards zur Absicherung der kritischen Infrastruktur, denen die Stadtwerke Bonn mit ihrem Fahrgastbetrieb unterliegen, werden bei der Umsetzung eingehalten. Alle Vorgaben der neuen NIS-2-Richtlinie, die im Herbst 2024 die Vorgaben an Risikomanagement und Informationssicherheit verstärken, werden bei dem Projekt berücksichtigt. Dies gilt auch für die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung.