Technisches Facility Management: zukunftsorientiertes und krisenresistentes Geschäft

Cergy, 29. September 2021 - Trotz der Coronakrise lief das Geschäft im technischen Facility Management (Tech FM) der SPIE Gruppe europaweit ununterbrochen weiter. Dank des vielschichtigen Portfolios des Multitechnik-Dienstleisters und maßgeschneiderten Lösungen für die sich schnell ändernden Bedürfnisse seiner Kunden, machte das technische Facility Management bei SPIE 25 % des Unternehmensumsatzes im Jahr 2020 aus. Rainer Hollang, Officer des Tech FM Committees der SPIE Gruppe und Mitglied der Geschäftsleitung von SPIE Deutschland & Zentraleuropa, gibt eine Einschätzung auf die Auswirkungen der Coronakrise und die wichtigsten Trends des sich schnell entwickelnden Marktes.

Wie haben sich die Präventionsmaßnahmen gegen das Coronavirus auf das Tech FM-Geschäft in den Ländern der SPIE Gruppe bisher ausgewirkt? Rainer Hollang, Leiter Geschäftsbereich Efficient Facilities - Bildnachweis SPIE
Rainer Hollang: Es mag auf den ersten Blick überraschen, aber trotz der geringen Auslastung der Gebäude während der Krise und der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen einige unserer Kunden konfrontiert waren, hat sich das technische Facility Management von SPIE während der Pandemie als recht widerstandsfähig erwiesen und verzeichnete im Jahr 2020 sogar ein leichtes Wachstum. Dafür sehen wir zwei Gründe: die Unverzichtbarkeit der Dienstleistungen im technischen Facility Management und die große Vielfalt der Gebäudetypen, in denen diese Leistungen erbracht werden.

Das technische Facility Management, das die Überwachung und Wartung der technischen Anlagen wie Heizung, Klimaanlage, Elektrik, Sanitäranlagen, Aufzüge oder Brandmeldeanlagen umfasst, ist unerlässlich, um die Langlebigkeit der Anlagen eines Gebäudes zu erhalten und sicherzustellen, damit sie den Mitarbeitenden bei ihrer Rückkehr in die jeweiligen Gebäude in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Da dies regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten erfordert, wurden unsere Teams für das technische Gebäudemanagement von unseren Kunden vor Ort angefordert, unabhängig davon, ob ihre Liegenschaften ausgelastet sind oder nicht.

Die Stabilität des Tech-FM-Geschäfts ist auch auf die Vielfalt der Gebäudetypen und der Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen zurückzuführen. Während einige Gebäudetypen wie gewerbliche Gebäude, Veranstaltungsgebäude oder Liegenschaften der Luftfahrtindustrie stark von den Einschränkungen betroffen waren oder immer noch sind, haben andere, wie Rechenzentren oder Logistikstandorte, eine stabile oder sogar wachsende Aktivität verzeichnet.

Wie wurden die Leistungen im technischen Facility Management während der Krise an teilweise belegte, voll belegte oder zeitweise leere Gebäude angepasst?
Seit dem Ausbruch der Coronakrise besteht unser Hauptziel darin, unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die es ihnen ermöglichen, ihre Arbeit vor Ort bei Bedarf fortzusetzen und gleichzeitig ihre Sicherheit zu gewährleisten. Zu Beginn der Krise lag unser Hauptaugenmerkt darin, eine sichere Umgebung zu schaffen – mit Lösungen von mobilen Waschanlagen, über Desinfektionsprogrammen, Plexiglaswandinstallationen, Fiebermessstationen, berührungsarme Türöffnungen, bis hin zu Geräten zur Messung der Luftqualität oder zur Aktivierung der Belüftung bei Bedarf. In den offenen Bereichen haben wir die Räume so umgestaltet, dass der Sicherheitsabstand zwischen den Mitarbeitenden gewährleistet ist. Um unser „kein Risiko"-Ziel zu erreichen, haben wir dafür gesorgt, dass die Mitarbeitenden von SPIE jederzeit über die besten Praktiken für die Sicherheit und den Schutz ihrer Kunden, Geschäftspartner und ihrer Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit informiert sind.

Welches sind die wichtigsten Herausforderungen und Chancen für das technische Facility Management in den kommenden Jahrzehnten? Wie wollen Sie sich auf diese Trends einstellen, die die Zukunft Ihrer Tätigkeit bestimmen?
Wir sehen eine wachsende Begeisterung für umweltfreundliche, digitale und flexible Lösungen im technischen Gebäudemanagement. Die Coronakrise hat die Notwendigkeit flexibler Arbeitsumgebungen noch deutlicher gemacht, mit Büros, die schnell von offenen zu geschlossenen Räumen, von kleineren zu größeren Besprechungsräumen wechseln können und die die unterschiedliche Belegung von Gebäuden aufgrund von Home Office berücksichtigen. Design-Projekte, Virtual-Reality-Schulungen und Fernsteuerungslösungen für technische Systeme (Heizung, Lüftung) werden entscheidend sein, um unsere Kunden bei diesen Umgestaltungen zu begleiten.

Wir sind davon überzeugt, dass die Digitalisierung das Herzstück eines erfolgreichen Übergangs zu effizienteren und umweltfreundlicheren Infrastrukturen ist. Daher arbeiten wir mit unseren Kunden  zunehmend an intelligenten Systemen zur Messung und Reduzierung des Energieverbrauchs ihrer Gebäude und zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen. Um den Klimaschutz weiter zu stärken, arbeiten wir als SPIE Gruppe länderübergreifend an der Entwicklung moderner Technologien wie BIM und IoT.