Berlin, 25. November 2020
– SPIE, der unabhängige europäische
Marktführer für multitechnische Dienstleistungen in den Bereichen Energie und
Kommunikation, wurde von 50Hertz beauftragt, das Freileitungsnetz des
Übertragungsnetzbetreibers mithilfe multisensorischer Inspektionsflüge zu
überprüfen. Dazu hat 50Hertz einen mehrjährigen Rahmenvertrag mit SPIE
abgeschlossen.
Seit Juli 2020 wurden
schon 1.465 Kilometer 50Hertz-Stromleitungen mittels Helikopter-Befliegung
durch SPIE gescannt und wichtige Daten zum besseren Wartungs- und Reparaturmanagement
gesammelt. Ziel ist die detailgenaue Erfassung des Zustandes des
Freileitungsnetzes. So können Schwachstellen etwa an Klemmen und Leiterseilen
sowie Abstände zur Vegetation an und zu den Stromleitungen schneller erfasst – und
Wartungsmaßnahmen umgehend veranlasst werden. Dadurch wird das Risiko von
Leitungsausfällen reduziert und es können Kosten gesenkt werden. Die
Rahmenvereinbarung zwischen 50Hertz und SPIE hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Der Auftrag umfasst die Befliegung und Inspektion des gesamten
Freileitungsnetzes von 50Hertz in Deutschland mit einer Trassenlänge von rund
5.000 Kilometern.
„Für uns ist dieses
Verfahren mehr als nur ein Wartungsvorgang“, erklärte Dr. Frank Golletz,
Technischer Geschäftsführer von 50Hertz. „Mit
den multisensorischen Flügen können wir Leitungsmängel viel einfacher als
bislang erkennen und darauf effizient reagieren. Ziel ist es, unsere Leitungen
maximal zulässig auszulasten, damit so viel Strom aus Erneuerbaren Energien wie
möglich durch unsere Leitungen zu den Endverbrauchern fließen kann. Dabei hilft
uns dieses Projekt, das sich damit nahtlos in unsere Strategie von 60 auf 100
bis 2032 einreiht, mit der wir bis 2032 über das Jahr gerechnet den Strombedarf
in unserem Netzgebiet aus Erneuerbaren Energien abdecken wollen.“
Markus Holzke,
Geschäftsführer/ CEO von SPIE Deutschland & Zentraleuropa ergänzte: „Mit dem Kombinationsflug, der sämtliche
Sensorik beinhaltet und dabei einwandfreie Daten liefert, haben wir eine
innovative und effiziente Methode entwickelt, um die Zustandsbewertung von
Freileitungen mit nur einem Flug zu erfassen. Die Idee dafür ist gemeinsam mit
unserem Kunden 50Hertz entstanden und bewährt sich nunmehr in der Praxis. Wir
erleben hier ein gutes Beispiel, wie kluge Analysetechnik dazu beiträgt,
Infrastruktur zu optimieren und wirtschaftlich sinnvoll einzusetzen.“
Hintergrund für das
Projekt ist eine immer stärkere Auslastung des bestehenden Leitungsnetzes im
Zuge der Energiewende. Daher ist es unabdingbar, dass es sich immer in einem
erstklassigen Zustand befindet und mögliche Einschränkungen bzw.
Auffälligkeiten so früh wie möglich erkannt werden. Die bisherigen Verfahren
sind sehr zeit- und kostenintensiv, sodass mit Hilfe der modernen
Inspektionsflüge und der an Bord befindlichen Technik die Prozesse beschleunigt
werden können.
Die multisensorischen
Inspektionsflüge werden mit einem Helikopter durchgeführt, der mit verschiedenen
Sensor- und Kamerasystemen ausgerüstet ist. Dazu gehören
Laserscanning-Verfahren (LIDAR) sowie Thermal- und Koronakameras. Letztere sind
spezielle Videokameras, die mit einem zusätzlichen UV-empfindlichen Sensor
ausgestattet sind und Mängel erfassen, die für das bloße Auge nicht sichtbar
sind. Zusätzlich erfolgt während der Befliegung eine visuelle Inspektion der
Leitungen.
Für die
Zustandsbewertung der Freileitungen von 50Hertz konnten mit dem neuen Verfahren
bislang ca. 78.000 Fotoaufnahmen der Masten, Armaturen, Verbinder und Schäden
erstellt werden. Das Videomaterial umfasst ca. 81 Aufnahmestunden. Hieraus
wurden bereits ungefähr 800 Auffälligkeiten festgestellt – sei es visuell,
durch die Infrarotkamera oder Koronakamera – die nun durch Spezialisten
bewertet werden.
Mit Lasern und Sensoren Freileitungsmängel erkennen
50Hertz und SPIE haben Projekt erfolgreich gestartet
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