Ratingen, 10. April 2019 – Die Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs-Anlage des Bamberger Klinikums am Bruderwald wurde vor allem wegen ihres Vorbildcharakters für andere Anlagen zum „BHKW des Jahres“ gewählt. Die Projektpartner SPIE als Planer und Errichter, die Stadtwerke Bamberg als Contractor und die Sozialstiftung Bamberg als Betreiber haben die Auszeichnung vom Fachverlag „Energie & Management“ und dem Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung entgegengenommen.
Vorbildcharakter für andere Anlagen
Alle BHKW-Anlagen, die von Januar bis November vergangenen Jahres in der Zeitschrift „Energie & Management“ vorgestellt worden sind, waren als „BHKW des Jahres 2018“ nominiert. Die Entscheidung für die Anlage des Bamberger Klinikums fiel, laut „Energie & Management“, da das Energieversorgungskonzept zur Erweiterung und Umgestaltung einer vorhandenen KWK-Anlage Vorbildfunktion für andere Anlagen haben könne. Auch für neue KWK-Anlagen biete das Konzept des Bamberger Klinikums vorbildliche Lösungsansätze. Zudem wurde die „hervorragende Kooperation“ von Betreiber, Contractor und Planer bezüglich des Anlagenkonzepts als Entscheidungskriterium hervorgehoben.
Über 50 Prozent des Strom- und Wärmebedarfs selbst erzeugt
Die BHKW-Anlage, die das Klinikum mit Kälte, Wärme, Strom und Dampf versorgt, wurde von SPIE und den Stadtwerken Bamberg in Form eines Energieeinspar-Contracting gemeinsam mit der Sozialstiftung Bamberg, als Träger des Klinikums, geplant und realisiert. „Im Zuge unserer elfjährigen Energie-Effizienz-Partnerschaft haben wir für die Sozialstiftung Bamberg bereits 2006/2007 die Erzeugung von Strom, Wärme, Klimakälte und aufbereiteter Außenluft energiesparend optimiert. Wir haben uns jedoch nicht mit den erreichten Einsparungen zufrieden gegeben, sondern kontinuierlich nach weiteren Optimierungsmöglichkeiten gesucht“, sagt Thomas Knorr, Projektmanager von SPIE. Das herkömmliche BHKW wurde 2016 durch ein leistungsstärkeres ersetzt. So konnten 2018 etwa 50 Prozent des Strom- und 54 Prozent des Wärmebedarfs des Krankenhauses durch das neue BHKW gedeckt werden.
Deutliche Steigerung der Gesamteffizienz
Um die Anlage ganzjährig noch besser auszulasten, wurde sie durch eine Absorptionskältemaschine erweitert. Diese nutzt im Sommer einen großen Teil der thermischen Leistung des BHKW für die Kälteproduktion. Eine technische Besonderheit, die den Wirkungsgrad der KWKK-Anlage noch vergrößert, ist die Nutzung der Strahlungswärme des Motors und der Wärme, die aus dem Heizraum herausgekühlt werden muss. Diese wird dann über Umluftkühlgeräte und eine Wärmepumpe dem Heizkreis zugeführt. „Die Erweiterung der Anlage und die Nutzung der Strahlungsabwärme des Motors haben zu einer deutlichen Steigerung der Gesamteffizienz geführt“, so Thomas Knorr. Der Primärenergiebedarf wurde um 26 Prozent gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme reduziert. Zudem ist mit der modernisierten Anlage eine Umweltentlastung von 7.000 Tonnen CO2 jährlich möglich.