05.02.2021

Engagiert für die Energiewende

Im Expertengespräch mit Burkhard Sager und Peter Grispen

Wir als SPIE sehen die Suche nach Lösungen für den Klimawandel als Verpflichtung. Gemeinsam mit starken Partnern sowie innovativen Lösungen ebnen wir den Weg für eine klimaneutrale Zukunft und erweisen uns als wichtiger Partner für Projekte, die den Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix erhöhen. Für unsere Experten Burkhard Sager, Leiter des Geschäftsbereichs High Voltage bei SPIE Deutschland & Zentraleuropa und Geschäftsführer/ COO der SPIE SAG GmbH, und Peter Grispen, Business Development Manager – Energies bei SPIE Nederland, hängt diese Umstellung nicht nur von Fachwissen, sondern auch von Koordination und Zusammenarbeit ab.

Was sind die wichtigsten Herausforderungen, vor denen europäische Länder in Sachen Energiewende stehen?

Burkhard Sager: Die Strategien für den Übergang sind von Land zu Land verschieden. Deutschland beispielsweise besitzt eines der größten Netze in Europa und ist ziemlich ehrgeizig. Nicht nur werden alle Kernreaktoren abgeschaltet, sondern es gibt auch Pläne, aus der Energieerzeugung mit Kohle und Öl auszusteigen. Außerdem erneuert das Land sein Netz und baut Kapazitäten aus, um Energie aus dem Norden, wo Windenergie mehrheitlich erzeugt wird, in den Süden zu transportieren, wo sich die Schwerindustrie befindet. SPIE ist an jeder Phase dieses Prozesses beteiligt: vom Bau von Kraftwerken bis hin zum Ausbau von Fernleitungen, Schaltanlagen und Stadtnetzen. Nicht zuletzt modernisiert Deutschland auch seine Schnittstellen mit anderen europäischen Ländern. Auf einer allgemeineren Ebene fällt uns auf, dass Kunden und Lieferanten partnerschaftlicher zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die nötigen Kapazitäten zum richtigen Zeitpunkt bereitstehen.

Peter Grispen: In den Niederlanden haben wir eines der weltweit besten Verteilernetze mit den geringsten Ausfallzeiten: etwa 20 Minuten pro Jahr, verglichen mit 71 Minuten in Frankreich und 90 Minuten im Vereinigten Königreich. Auf europäischer Ebene besteht die größte Herausforderung für Netzbetreiber darin, die Qualität der Energieversorgung weiterhin im gewohnten Ausmaß zu gewährleisten, da die Erzeugung erneuerbarer Energien deutlich dezentraler stattfindet. Entwickler entscheiden sich häufig für billiges, abgelegenes Land, wo das Netz nicht darauf ausgelegt ist, große Energiemengen zu transportieren. Meiner Überzeugung nach sollten Netzbetreiber sich mit allen Beteiligten abstimmen, auch mit Unternehmen wie SPIE, um die jeweils besten Standorte zu identifizieren. Die Herausforderung besteht darin, die richtigen Leute an einem Tisch zu versammeln.

Burkhard Sager
Leiter Geschäftsbereich High Voltage bei SPIE Deutschland & Zentraleuropa und Geschäfts­führer/ COO der SPIE SAG GmbH

 

 

 

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Die nötigen Kapazitäten zum richtigen Zeitpunkt.

Peter Grispen
Business Development Manager – Energies bei SPIE Nederland 

Mit welchen Innovationen fördert SPIE den Ausbau der erneuerbaren Energien?

Peter Grispen: Die Forschung rund um erneuerbare Energien konzentriert sich derzeit auf die Frage der Speicherung. Wenn Wind- oder Solarenergie erzeugende Unternehmen nicht gezwungen sein sollen, ihre Produkte bei zu niedrigen Marktpreisen zu verkaufen, muss eine Speicherung in Batterien oder anderen Energiespeichersystemen möglich sein. In den Niederlanden unterstützt SPIE beratend ein Unternehmen im Süden des Landes bei der Entwicklung einer unterirdischen Energiespeicheranlage, die mit Wasser arbeitet. Das Konzept sieht vor, eine unterirdische Pumpenanlage zu bauen, deren Kapazität einem Kraftwerk mit ca. 1.400 MW entspricht; diese Anlage soll mit dem 380-kV-Netz verbunden werden. Und hier kommt SPIE ins Spiel.

Burkhard Sager: Wir in Deutschland bauen digitale Zwillinge für Schaltanlagen. Dabei handelt es sich um 3D-Modelle zur Planung von Upgrades und Modernisierungen. Der Betrieb verläuft so reibungsloser und sicherer, und eine vorbeugende Wartung wird möglich. In Partnerschaft mit Betreibern von Umstiegsdienstleistungen führen wir außerdem einen Pilotversuch für ein Helikoptersystem durch, das Hochspannungsleitungen mit nur einmaligem Überfliegen überwacht. Wir inspizieren Stromleitungen und Masten und ermitteln dann softwaregestützt mittels Datenanalyse, wann und wo eine Wartung erforderlich ist. Nun widmen wir uns der Frage, ob wir die Hubschrauber durch Drohnen ersetzen können.

Wie wird die zukünftige Rolle von SPIE in dieser Branche aussehen?

Peter Grispen: Wir müssen nichts neu erfinden, um Energieeinsparungen zu erzielen. Wir müssen nur neue Kombinationen suchen. So hat SPIE beispielsweise ein neues Solarkraftwerk mit einem gasbetriebenen Kraftwerk gekoppelt und dafür hoch leistungsfähige Sammelschienen-Systeme anstelle eines Netzausbaus verwendet; dies hat uns einen Innovationspreis eingebracht. Und spart Millionen Euro. Gerade weil SPIE in der Lage ist, Herausforderungen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, bleiben wir ein wichtiger Partner für die Energiewirtschaft.

Burkhard Sager: Wann immer an vorderster Entwicklungsfront Innovation stattfindet, sind wir beteiligt. Wir haben nicht nur das nötige Fachwissen, um selbst zu forschen, sondern können unseren Kunden auch bei der Lösung ihrer Probleme helfen. Die Leistungen, die SPIE für den Energiesektor erbringt, sind heute so unverzichtbar wie morgen.

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