#WeAreSPIE: Im Gespräch mit Jonas Erbeldinger
Das Leistungsportfolio des Schaltanlagenbaus reicht von der Planung über die Instandsetzung bis zum Neubau von Schaltanlagen. Jonas Erbeldinger, welche Aufgaben übernehmen Sie hier als Primärplaner?
Ich arbeite am Standort Weinheim in der Abteilung Engineering. Zu unserer Abteilung zählen zehn Sekundärplaner und fünf Primärplaner, die vorwiegend Um- und Ausbauprojekte sowie Neubauten betreuen. Unsere Kunden erhalten maßgeschneiderte Lösungen, die sich an den Netzbetriebsprozessen und der Betriebsmittel orientieren. Mein Aufgabengebiet als studierter Elektrotechniker mit den Schwerpunkten Energie, Elektronik und Umwelt reicht von der Ausarbeitung der Angebote über die Erstellung von Angebotszeichnungen gemeinsam mit unserem Vertriebsteam bis zum Anlagendesign für den Kunden. Dabei berücksichtige ich unter anderem Lastangaben oder Kurzschlussberechnungen. In diesem Zusammenhang beachte ich als Primärplaner auch die Belange der Sekundärtechniker, die für die Planung der Verkabelung zuständig sind. Und ich spreche darüber hinaus mit externen Ingenieurbüros, die die Konstruktion der Stahlkonstruktionen und die Auslegung und Planung der Fundamente verantworten. Mit all diesen Spezialistinnen und Spezialisten arbeite ich eng zusammen, damit unsere Ausführungs- und Detailpläne so genau werden, dass die Kolleginnen und Kollegen die von uns gezeichneten Anlagen bei der Umsetzung exakt nachbauen können. Während des gesamten Projektverlaufs stehe ich den Kolleginnen und Kollegen weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung und sorge dafür, dass Abweichungen – etwa zwischen der Bestandsplanung und der errichteten Realität – geklärt und gelöst werden.
An welchen besonderen Projekten haben Sie bislang gearbeitet?
Das ist auf jeden Fall die Errichtung eines großen Rechenzentrums mit einem integrierten Umspannwerk. Bei der Umsetzung des komplexen Auftrags haben wir eng mit zwei weiteren SPIE Einheiten zusammengearbeitet und so von der Planung über die Errichtung des Rechenzentrums alle Leistungen aus einer Hand erbracht. Gemeinsam mit meinem Projektleiter habe ich das zum Rechenzentrum zugehörige Umspannwerk betreut. Dies umfasste unter anderem die Anlieferung und den Einbau eines Großtrafos und anderer Großkomponenten, eines Sternpunktbildners mit 30 kV sowie einer 110-kV-GIS-Anlage.
Eine besondere Herausforderung bestand darin, eine große Schaltanlage auf einem äußerst begrenzten Raum unterzubringen. Dies funktioniert im Innenraum nur mit einer kompakten, gasisolierten Schaltanlage. Wir haben die Auslegung dieser Anlage geplant, die Befestigung und die Kabelführung der Hochspannungskabel festgelegt und die massiven Kabel mit rund 15 Zentimeter Durchmesser auch im Gebäude verschwenkt. Darüber hinaus mussten wir Bauteile mit bis zu zwei Tonnen Gewicht nicht nur – wie üblich – im Erdgeschoss, sondern auch im ersten und zweiten Obergeschoss einpflegen. Hierfür haben wir uns mit vielen verschiedenen Gewerken genau abgesprochen. So hielt etwa der Gerüstbauer entsprechend unserer Absprache Öffnungen frei, durch die wir Teile der Schaltanlagen in das Gebäude befördern konnten. Und auch die Baulogistik musste minutiös geplant werden, da beispielsweise der große Leistungstransformator nur nachts angeliefert werden konnte.
Aktuell arbeiten wir zusammen mit zwei SPIE Einheiten bereits an einem weiteren Rechenzentrumsprojekt. Hier übernimmt unser Team die Planung und Realisierung eines Umspannwerks sowie den Anschluss an das Stromnetz. Bei diesem Projekt ist eine präzise Planung erforderlich, damit wir unseren straffen Zeitplan einhalten können.
Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?
Mein persönliches Highlight-Projekt war der schon erwähnte Ausbau des Umspannwerks eines großen Rechenzentrums. Dabei haben mein Projektleiter und ich eng zusammengearbeitet und ich konnte sehr viel lernen. Auch bei einem anderen Projekt hatte ich die Möglichkeit, zwei Wochen auf der Baustelle im Montageteam mitzuarbeiten.
Generell finde ich Projekte, in denen ich auch in der Projektplanung unterstütze, besonders interessant. Es macht mir Freude, selbst zu erleben, wie ein 3D-Plan in die Realität umgesetzt wird. Außerdem bin ich gern in Kontakt mit dem Montageteam und hole mir von diesem auch immer wieder Feedback für meine Planungsideen ein.
Warum haben Sie sich für SPIE als Arbeitgeber entschieden?
Ich habe in Darmstadt Elektrotechnik studiert und 2015 von Kommilitonen den Tipp erhalten, mein Praktikum bei SPIE zu absolvieren. Daraus ergab sich nicht nur das spannende Thema für meine Bachelorarbeit, vielmehr habe ich mich auch am Standort Weinheim gleich sehr wohlgefühlt. Als ich im Jahr 2016 die Möglichkeit bekam, dort als Primärplaner anzufangen, habe ich gern zugesagt. In der Zwischenzeit habe ich verschiedene Möglichkeiten genutzt, mich bei SPIE weiterzubilden und ich habe zum Beispiel auch an dem Entwicklungsprogramm „Fast Practice“ teilgenommen, bei dem ich wichtige Einblicke in die verschiedenen Geschäftsbereiche von SPIE erhielt. Das und weitere Seminare haben mich beruflich und persönlich sehr weitergebracht und mich in meinem damaligen Entschluss für SPIE bestärkt.
Was sind Ihre beruflichen Ziele?
Praxiserfahrung ist bei meiner Tätigkeit sehr wichtig, darauf kommt es an. Ich möchte daher in vielen unterschiedlichen Projekten arbeiten, dabei immer besser werden und meine Position festigen. Hier profitiere ich von der Rolle, die SPIE im Schaltanlagenbau hat. Wir kommen oft bei Projekten zum Zug, die besondere Herausforderungen mit sich bringen, und bei denen sich unsere langjährige Expertise im Schaltanlagenbau bezahlt macht. Durch die immer höheren Anforderungen an das globale Stromnetz werden wir in der Zukunft noch auf spannende Herausforderungen treffen. Darauf freue ich mich. Denn die Energiewende schreitet immer weiter voran und wir sind ein großer Teil davon.