14.01.2021

Ein Blick in Richtung Mobilität der Zukunft

Im Expertengespräch mit Rüdiger Graf und Guillaume Georgin

Fliegende Autos, saubere Fahrzeuge, Verkehrsleitung mittels künstlicher Intelligenz. Wie wird die Mobilität der Zukunft aussehen?
Unsere Experten Rüdiger Graf, Leiter Geschäftsentwicklung und Vertrieb bei SPIE Deutschland & Zentraleuropa, und Guillaume Georgin, Abteilungsleiter bei SPIE CityNetworks in Frankreich, sprechen über Lösungen, die den Menschen sichere und flexible Mobilität ermöglichen und dabei Staus und Luftverschmutzung verringern werden. 

Wie sieht die Mobilität der Zukunft Ihrer Meinung nach aus?

Guillaume Georgin: Wir stehen vor ökologischen, gesellschaftlichen und energiebezogenen Herausforderungen, für die Lösungen gefunden werden müssen. Egal, ob Menschen in der Stadt, in den Vororten oder auf dem Land leben, sie müssen bequem von A nach B gelangen. Gleichzeitig müssen wir jedoch auch die Verkehrsbelastung reduzieren und Alternativen zu Alleinfahrten finden. Die Entwicklung geht hin zu umweltfreundlicheren Transportmitteln. Wie rasch diese Veränderung verläuft, lässt sich schwer voraussagen. Wer hätte sich vor zehn Jahren die enorme Zunahme von Elektro-Scootern und Radwegen vorgestellt, die während der Pandemie plötzlich auftauchten? Der zweite sich abzeichnende Trend betrifft bedarfsgesteuerte Mobilität und intermodalen Verkehr. Es wird unverzichtbar werden, die Verkehrsteilnehmer mit Services zu versorgen.

Rüdiger Graf: Nachhaltigkeit und leichte Zugänglichkeit werden bei der Wahl des Verkehrsmittels die größte Rolle spielen. Elektrofahrzeuge, die mittels erneuerbarer Energie betrieben werden, werden Verbrennungsmotoren ersetzen und noch autarker werden. Wir werden kein eigenes Auto mehr besitzen, sondern dank der Vernetzung aller Transportsysteme, einem dichter getakteten öffentlichen Verkehrsnetz und koordinierten, individuellen oder gemeinsam genutzten Angeboten für die letzte Meile Transportmittel flexibel nutzen. Außerdem bereiten Konnektivität, 5G und das Internet der Dinge (IoT) den Weg für die autonomen Fahrzeuge von morgen. Schlussendlich wird es völlig neue Transportmittel geben, etwa Drohnen oder Lufttaxis.

Rüdiger Graf
Leiter Geschäftsentwicklung und Vertrieb bei SPIE Deutschland & Zentraleuropa

 

 

 

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Maßgeschneiderte Services werden unverzichtbar.

Guillaume Georgin
Abteilungsleiter bei SPIE CityNetworks France

Inwieweit sind diese Entwicklungen mit Datenverwaltung und künstlicher Intelligenz verbunden?

Guillaume Georgin: IT, mit dem Internet verbundene Geräte und Sensoren in den Städten erweitern die Möglichkeiten, erleichtern die Organisation und Überwachung von Fahrten und ermöglichen ein höheres Service-Niveau für die Benutzer, indem sie alle erforderlichen Informationen zusammenführen. Künstliche Intelligenz kann genutzt werden, um Verhalten zu analysieren und Mobilität in das allgemeine Management der Smart City zu integrieren.

Rüdiger Graf: Künstliche Intelligenz könnte auch dabei helfen, mithilfe von Daten aus den Batterien hunderter Fahrzeuge größere Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Beim Vehicle-to-Grid-Ansatz speichern Fahrzeuge Energie, wenn im Netz ein Überangebot herrscht, und speisen sie bei hoher Nachfrage wieder ein; dabei verbleibt ausreichend Energie für die eigenen Funktionen im Fahrzeug.

 

Welchen Beitrag leistet SPIE in Deutschland zu diesen Veränderungen?

Rüdiger Graf: Zu unseren Hauptschwerpunkten gehören der Mobilitätswandel und die umfassende Realisierung von Ladeinfrastrukturen. Mit inzwischen über 7.000 installierten Ladestationen in Deutschland haben wir eine breite Fachkompetenz aufgebaut. 2019 gründeten wir zusammen mit RheinEnergie die gemeinschaftlich geführte TankE GmbH; das Full-Service-Angebot dieses Unternehmens umfasst standardmäßige Lade- und Verrechnungsoptionen für Elektrofahrzeuge in ganz Deutschland. Unser Ziel ist eine stärkere Marktdurchdringung und der Aufbau eines deutschlandweiten Ladenetzwerks. Außerdem sind wir als größter Anbieter von öffentlichen Beleuchtungsanlagen in Deutschland zum Einbau von LED-Systemen übergegangen, die ihre Helligkeit in Gegenwart von Fußgängern anpassen. Das Smart-Crossing-Konzept wird derzeit entwickelt und soll durch intelligente Überwachung der Umgebung die Sicherheit von Fußgängern beim Überqueren von Straßen erhöhen.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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